Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Samstag, 27.03.2010

Umweltpreis als Brücke der Generationen

Stadt zeichnet Bertha-von-Suttner-Schule und Veteranen des Naturschutzes aus

Das Ehepaar Käte und Walter Raiss kämpfte bereits in den 1970er Jahren gegen den Flughafenausbau. Die Schüler sind als «Naturdetektive» aktiv.

«Ich habe die Hoffnung, dass die Kinder weitermachen», sagte Walter Raiss. Er und seine Frau Käte teilen sich den diesjährigen Umweltpreis der Stadt Mörfelden-Walldorf mit einer Schülergruppe der Bertha-von-Suttner-Schule. In seiner Laudatio betonte Bürgermeister Heinz-Peter Becker: «Damit wollen wir eine Brücke zwischen den Generationen bauen.»

Mit dem Umweltpreis ausgezeichnet: Die „Naturdetektive“ der Bertha-von-Suttner-Schule sowie Käte und Walter Raiss.
Foto: Karlheinz Niess


Mit dem Ehepaar Raiss wurden zwei Veteranen des Umwelt- und Naturschutzes ausgezeichnet. Der Motor war hierbei, wie Walter Raiss zugab, seine Frau. Bereits in den 1970er Jahren kämpfte sie gegen den Flughafenausbau. Während der Startbahn-West-Proteste in den 1980er Jahren kümmerte sich Käte Raiss um die Hüttenkirche, die Dank ihres Einsatzes seit 1994 nun an ihrem jetzigen Platz steht. Früh der Grünen-Bürgerliste beigetreten, war sie von 1985 bis 1993 im Magistrat und von 1997 bis 2002 Vorsitzende des Sozialausschusses.

Streuobstwiesen

Wie seine Frau ist Walter Raiss in Mörfelden-Walldorf aufgewachsen. Neben dem 1967 gegründeten eigenen Betrieb, in dem seine Frau ebenfalls aktiv mitarbeitete, engagierte er sich früh für den Naturschutz. So ist er Mitbegründer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Hessen. Bei der Gelegenheit gründete er 1982 auch den Ortsverband Mörfelden-Walldorf, der heute 370 Mitglieder stark ist. Arbeit im Landesvorstand, auf Bundesebene und natürlich für den BUND in der Doppelstadt folgten. Die mit dem Preis verbundenen 1500 Euro wollen die beiden in die Streuobstwiesen investieren.

Schulteich erweckt

Die Schüler des Wahlpflichtkurses «Naturdetektive» wurden ebenfalls ausgezeichnet. Sie haben sich um die Natur rund um ihre Schule gekümmert. Neben Pflanzen sammeln, pressen und bestimmen, der Arbeit an einem eigenen Herbarium, taten sie auch einiges für eine schönere Schule. Regelmäßig wurde der Rad- und Fußweg zur Schule gereinigt, und den Schulteich haben sie wieder zum Leben erweckt. Die 500 Euro Preisgeld der Schüler sollen nach den Worten ihres Lehrers, Joachim Becker, in die Neugestaltung der Außenanlage fließen. Das Ehepaar Raiss schenkte den Schülern noch ein Plakat aus den 1980er Jahren, das schon damals gefährdete Pflanzen zeigt, als symbolische Übergabe des Staffelstabes.

Bericht: Karlheinz Niess

Quelle: Frankfurter Neue Presse 27.03.2010
fnp-online.de