Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Mittwoch, 25.05.2011

Auf den Spuren des Faschismus

Projekt: Jugendliche der Bertha-von-Suttner- Schule besuchen Zeitzeugen in Torre Pellice

Mit einem fünftägigen Besuch der italienischen Partnerstadt Torre Pellice schlossen elf Jugendliche der Bertha-von-Suttner-Schule ihr Projekt zur Aufarbeitung der Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs ab. Unter dem Thema „Grenzüberschreitende Erinnerungsarbeit“ beschäftigten sich die Jugendlichen seit November mit dem Faschismus in Europa. Stadthistorikerin Cornelia Rühlig betreute die Arbeitsgruppe und reiste mit ihr nach Nürnberg, um die nationalsozialistische Propaganda und die Nürnberger Rassengesetze kritisch zu hinterfragen, berichtete der Oberstufenschüler Rafael Helmenstein. Daneben setzten sie sich auch mit den Tagebucheinträgen eines Mitglieds der Hitler-Jugend auseinander, ergänzte Schülerin Laura Schwappacher.

Marina Pempe (Mitte) berichtete im Mörfelder Rathaus über
eine Fahrt nach Torre Pellice. Elf Schüler der Bertha-von-
Suttner-Schule beschäftigten sich unter Leitung der
Stadthistorikerin Cornelia Rühlig (links) mit dem Thema
Faschismus. Ihre Ergebnisse stellten sie Anfang Mai
bereits in der italienischen Gemeinde vor.
Foto: Sebastian Schwappacher


Alle zwei Wochen kam die Gruppe zusammen, tauschte Ergebnisse aus, las Originaldokumente, Zeitungsartikel und zum Teil anspruchsvolle Texte, die eigentlich erst in der Universität auf dem Lehrplan stehen. „Ich wollte damit aufzeigen, dass manche Zusammenhänge eben kompliziert sind“, erklärte Cornelia Rühlig die mitunter anspruchsvolle Lektüre.

In Torre Pellice stellten die Schüler der neunten bis elften Jahrgangsstufe ihre Projektarbeit in mehreren Präsentationen zusammen und trugen sie einer Gruppe von Jugendlichen vor. Zudem befragten sie die Einwohner der kleinen Gemeinde in der Provinz Turin nach ihren Erfahrungen während des Krieges und berichteten im Gegenzug von der Situation in ihrer Heimatstadt. Auch ein Museumsbesuch in Turin und ein Zeitzeugengespräch mit einem Partisanenkämpfer war Teil des Programms.

Insgesamt zogen die Schüler ein durchweg positives Resümee. Sahen manche zunächst keine großen Unterschiede zwischen den Diktaturen, gewannen sie durch die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg eine deutliche Vorstellung davon, was Faschismus konkret bedeutet.

Bericht: Sebastian Schwappacher

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 25.05.2011
echo-online.de