Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 13.10.2011

Miteinander ins Gespräch kommen

Interkulturelle Tage in der Stadthalle waren ein fröhliches Fest für die Sinne



Ein Fest für die Sinne waren die zweiten Interkulturellen Tage in der Stadthalle. Schon beim Betreten des Saales zogen den Be-suchern am Freitagabend die Düfte verschiedener internationaler Gerichte in die Nase und wiesen den Weg zu den Essens-ständen der teilnehmenden Vereine und Gruppierungen.

SCHWUNGVOLL war der Auftritt der Tamilen bei den Interkulturellen Tagen.
Foto: A. Keim




FARBENFROH präsentierten sich die Äthiopier, die gerade einen eigenen Verein in
Mörfelden-Walldorf gegründet haben.
Foto: A. Keim


Dort angekommen fiel die Entscheidung schwer: Eritreische, äthiopische, tamilische oder auch polnische Leckereien erfreuten die Gaumen der zahlreichen Gäste und luden zu geschmacklichen Experimenten ein. "Das ist eine tolle Idee, solche Begegnungsfeste haben einfach eine total familiäre Stimmung", sagte Dorothea Mondry.

Sie war zum ersten Mal bei den Interkulturellen Tagen dabei und bot den Gästen das polnische Gericht Bigos an, eine Mischung aus Sauerkraut, Weißkraut und verschiedenen Fleischsorten, dazu Schmalzbrote und polnischen Wodka ein echter Kontrast zum Tee und den überwiegend vegetarisch mit Linsen und Käse gefüllten Fladenbroten nebenan am äthiopischen Stand. "Das ist alles sehr interessant, eine gute Idee", befand auch Meskaram Afework vom frisch in Mörfelden-Walldorf gegründeten äthiopischen Verein.

Ebenso vielfältig und facettenreich wie die Speisen, war auch das Bühnenprogramm an diesem Abend. Den Auftakt machte eine junge Gruppe der Bertha-von-Suttner-Schule mit flotter Musik, gefolgt von der Jugend der griechischen Gemeinde, die traditionelle Volkstänze zeigte.

SCHMECKEN, Riechen und Genießen war angesagt beim Drei-Länder-Kochen am Samstag.
Foto: A. Keim


MULTIKULTURELL: Die Schulband der Bertha-von-Suttner-Schule in Aktion.
Foto: A. Keim


In ihrer schönen Landestracht und mit lebensbejahenden Tänzen begeisterten die Tamilen und Äthiopier das bunt gemischte Publikum im vollen Saal. Farbenfroh und mit traditionellen Auftritten präsentierten sich auch die japanischen und polnischen Gruppen, ergänzt von einem uigurischen Geigenvortrag.

Dazu gab es flotten Hip-Hop und Breakdance von jungen Leuten, die zwar in Frankfurt oder der Umgebung beheimatet sind, aber trotzdem gleich mehrere Nationen repräsentierten. Für alle Auftritte gab es stürmischen Applaus, und zeitweise scharten sich so viele Menschen vor der Bühne, die mittanzen, mitsingen oder einfach nur besser sehen wollten, dass kaum noch ein Durchkommen möglich war.

Weiter ging es am nächsten Tag mit einem gemeinsamen. Drei-Länder-Kochen in der Küche der Stadthalle. Hier standen Gerichte aus Äthiopien, Bulgarien und Pakistan auf der Speisekarte, etwa Alu Ka Paratha, ein gefülltes Brot mit Gewürz-kartoffeln, Zarda, ein süßer Reis, oder ein Schopska-Salata mit Paprika und Weißkäse.

Spaß hatten die Teilnehmer aber nicht nur am Essen, sondern vor allem auch an der gemeinsamen Zubereitung. "Es macht total Spaß, neue Gerichte auszuprobieren, hier mitmachen zu können und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Das ist ganz anders als zuhause, und wo sonst kriegt man schon mal drei Länder an einem Tag in die Küche", meinte Christine Kircher, eine der Teilnehmerinnen.

Wer wollte, konnte sich am Samstag an einem der Mitmachstände die Hände mit Henna bemalen lassen oder sich mit japa-nischen Spielen versuchen.

Zu sehen gab es während der Interkulturellen Tage in der Stadthalle zudem eine gelungene Fotoausstellung von Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule zum Thema "Liebe", die aber aufgrund der vielen anderen Darbietungen und Eindrücke leider ein wenig unterging.

GUT AUFGELEGT: Die polnische Tanzgruppe vor ihrem Auftritt in der Stadthalle.
Foto: A. Keim


Veranstaltet wurden die Interkulturellen Tage vom Integrationsbüro der Stadt Mörfelden-Walldorf, maßgeblich organisiert von Peter Metz und Kirsten Müller.

Schön wäre es, wenn dieses mit Leben erfüllte Fest im nächsten Jahr im Freien auf einem öffentlichen Platz stattfinden würde, um auch unbeteiligte Personen anzusprechen und den Ort selbst zu beleben.

Bericht: A. Keim

Quelle: Freitagsanzeiger vom 13.10.2011