Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Samstag, 11.09.2010

Skulpturenausstellung: Nur für Dich und Himmelssteine

Bei der Finissage wurden die beiden Siegerwerke ausgiebig gewürdigt

Mit der Preisverleihung an die ausgezeichneten Künstler endete die diesjährige Ausstellung. Viel Kunst, viele Anregungen und viel positive Resonanz gab es im Skulpturenpark.

Stephan Guber ist der Sieger der 13. Ausstellung im Mörfelder Skulpturenpark, die dieses Jahr unter dem Motto "Park-Sichten" stand. Die Frankfurter Galeristin Barbara von Stechow würdigte gestern in ihrer Laudatio den Künstler als "absolut verdienten Preisträger".

Rund 200 Gäste kamen zur Finissage im Bürgerhauspark. Der Bildhauer aus Nidda, der überwiegend mit Holz arbeitet und erstmals in Mörfelden vertreten war, habe für sein Werk den rätselhaften Titel "Nur für Dich" gewählt, hob die Galeristin hervor. Seine aus fünf Teilen bestehende Skulptur lasse viele Gefühle und Fragen zu. Seine Gruppe enthalte einerseits zwar Geheimnisse, andererseits sei sie aber auch ruhig und stimmig. Auch die Holzkugel, die auf den ersten Blick getrennt von der Vierergruppe erscheine, gehöre dazu.
Stephan Guber gewann mit seinem Kunstwerk "Nur für Dich", von dem hier nur eine Figur der
Vierergruppe zu sehen ist, den ersten Preis bei der Mörfelder Skulpturenausstellung.
Foto: Bernd Diefenbach


Eigene Geschichten

"Jeder Betrachter kann bei diesem Kunstwerk eine Geschichte entwickeln", lobte die Galeristin.

Auch der Publikumspreis wurde bei der Finissage vergeben: Sieger ist der Berliner Künstler Rudolf Kaltenbach, der ebenfalls zum ersten Mal in Mörfelden ausstellte. Er beeindruckte mit seiner Skulptur "Himmelsstein" zahlreiche Bürger, die sich an einer Fragebogenaktion beteiligten. Kaltenbach, der von 1989 bis 1993 Bildhauerei an der Universität der Künste in der Hauptstadt studierte, arbeitet mit Kalkstein, Marmor und Granit.

In seiner Skulptur "Himmelsstein" hat er auch Bohrspuren aus dem Steinbruch integriert. Doch auch die Künstler, die keinen Preis erhielten, dürfen stolz sein. Von Stechow hob hervor, dass alle 13 Künstler, welche die Jury aus 35 Bewerbern auswählte, hervorragende Werke bei der Ausstellung präsentiert hätten.

Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD) freute sich, dass das Museum unter freiem Himmel auch 2010 wieder ein großer Erfolg gewesen sei. Er lobte besonders die Arbeiten mit Ytong-Steinen sowie die Mobiles, die beim Kinder-Kunst-Wochenende mit den Künstlern Felipe Mirante sowie Karl Taeuber entstanden sind.

Becker dankte auch 14 Oberstufen-Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule, die mit ihrer Lehrerin Inna Poltorychin einen beeindruckenden Baum aus Stahl und Stein geschaffen haben. Diese Skulptur, die bald an der "Bertha" aufgestellt werden soll, sorgte bei der Finissage für große Aufmerksamkeit.

Viel Kunst im Kreis

Auch Landrat Thomas Will (SPD) lobte das Niveau der Ausstellung: "Wir haben im Kreis viel bei Kunst und Kultur zu bieten. Bei einem Spaziergang durch den Skulpturenpark erhalten die Menschen wertvolle Anregungen." Will forderte, nicht bei Kunst und Kultur zu sparen. Es dürfe in der Gesellschaft nicht nur nach Prinzipien der Wirtschaft gehen, wo allein nach Euro gerechnet werde.

Die Magic Sound Big Band aus Griesheim bei Darmstadt überzeugte mit gelungenen Jazz-Klassikern .

Bericht: Bernd Diefenbach
Quelle: Frankfurter Neue Presse 11.09.2010
fnp.de