Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 07.10.2010

Die Möglichkeiten kennen lernen

Interesse an Ausbildungsbörse der Suttner-Schule wächst - Über 40 Firmen vertreten

Wir wissen noch nicht so genau, was wir werden wollen", waren sich Alicia Wauer, Laureen Engelmann und Marsha Paetsch einig. Die drei Achtklässlerinnen wanderten am Freitag durch die Pausenhalle der Bertha-von-Suttner-Schule und nutzten ausgiebig das Angebot der zweiten Ausbildungsbörse vor Ort.

Berufe, die mit Kraftfahrzeugen zu tun haben, scheinen nach wie vor mehr männliche als weibliche Interessenten anzuziehen.
Foto: A. Keim


"Wir haben uns schon den Stand der Bundeswehr angeschaut, da hat man uns erklärt, dass man sich erst mal als Soldat verpflichten muss, bevor man dort ein Studium beginnen kann", erzählte Alicia. "Jetzt wollen wir nochmal zu Fraport, wegen den Flugzeugen. Stewardess wäre okay, aber auch ein Bürojob. Wir wollen eben schauen, was man da so alles machen kann und was es da Für Angebote gibt, auch für Praktika", ergänze Laureen, bevor das Trio dann doch erst mal zum DHL-Stand lief, um zu sehen, was es dort eigentlich für Ausbildungsberufe gibt.

Julien Wegel aus der l0d fand die Ausbildungsbörse gut. "Es ist ganz okay, dass man hier Tipps bekommt und mal reinschauen kann, was es so gibt an Berufen und Möglichkeiten", sagte er. Gemeinsam mit seinen Freunden Phil Saalbruch und Fabian Achenbach hatte er sich schon verschiedene Stände angeschaut, etwa von Aldi, dem NH-Hotel oder vom Autohaus Gotta.

So richtig eine Vorstellung, was sie nach der Schule beruflich machen könnten, hatten die drei aber noch nicht.

Viele Gespräche führten die Schüler an den 42 Ständen der Ausbildungsbörse. Auch die Bundespolizei bietet Ausbildungsplätze an.
Foto: A. Keim


An 42 Ständen konnten sich Schüler über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe informieren und in manchen Fällen sogar direkt Bewerbungsadressen für freie Ausbildungsstellen mitnehmen. Neben großen überregionalen Ausbildungsbetrieben wie Merck aus Darmstadt, dem Hessischen Rundfunk oder der Opel AG waren auch die Stadtverwaltung Mörfelden-Walldorf, Banken, Versicherungen und andere Betriebe direkt aus dem Ort zugegen. Dazu gab es noch einmal gesonderte Präsentationen in den Klassenräumen.

Dass die Ausbildungsbörse bei Schülern und Firmen gleichermaßen gut ankomme, belege die gestiegene Zahl der teilnehmenden Betriebe vom 30 im letzten Jahr auf aktuell 42, informierte Joachim Becker, der Stufenleiter für die Jahrgangsstufen neun und zehn. "Das hat sich herumgesprochen, und viele Firmen haben bei uns angefragt", so Becker. Davon, dass die Ausbildungsbörse allen Beteiligten etwas bringt, ist der Stufenleiter überzeugt. DHL etwa suche aktuell für vier Ausbildungsplätze Lehrlinge. Diese sollten am liebsten von der Suttner-Schule sein, da das Unternehmen den Sinn einer wohnortnahen Ausbildung erkannt habe.

"Wir hoffen, dass wir so einen großen Schritt nach vorne kommen. Ich habe es schon häufiger in den Abschlussklassen erlebt, dass beim Thema Ausbildung nur ratlos mit den Schultern gezuckt wird, wenn man die Schüler darauf anspricht", meinte Becker. Dabei müssten die Schulabgänger schon jetzt in die Gänge kommen - ein Grund warum man die Börse von November wie im letzten Jahr nun noch vor die Herbstferien gelegt habe. "Bei vielen Firmen laufen bereits die Bewerbungsfristen", wusste Becker zu berichten.

Dass Gärtner nicht nur Blumenbeete pflegen, konnten die Schüler während
der Ausbildungsbörse von Gärtnermeisterin Yvonne Pfeiffer aus Mörfelden
erfahren.
Foto: A. Keim


Von den letzten Abgängern der Jahrgangsstufe zehn seien rund 50 Prozent auf die Oberstufe gegangen, etwa 15 Prozent in andere Schulformen und rund 35 Prozent hätten eine Ausbildung begonnen. Unter den Abgängern der neunten Klassen hätten nur rund 20 Prozent eine Ausbildung begonnen. Der Rest habe sich für ein Berufsgrundbildungsjahr oder die Berufsfachschule entschieden.

"Das Spektrum an Ausbildungsplätzen für junge Leute wird immer geringer", bedauerte Joachim Becker. Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Technisierung seien die Anforderungen in den Ausbildungsberufen immer höher geworden. "Eine bestimmte Gruppe an Hauptschülern entspricht nun mal einfach nicht diesen Anforderungen", so der Stufenleiter. Zudem hätten die Schüler oftmals keine Vorstellung, welche Möglichkeiten in den einzelnen Berufen, gerade auch den Handwerksberufen. stecken würden. "Wir haben deshalb bewusst Bauberufe oder Maler heute eingeladen, das halten wir für ganz wichtig", meinte Becker.

Bericht: A. Keim

Quelle: Freitagsanzeiger vom 07.10.2010