Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 02.12.2010

Den Alltag neu strukturieren

Lehrer, Schüler und Eltern der BvS arbeiten am Konzept für die offene Ganztagsschule

Auf dem Gelände und in den Gebäuden der Bertha-von-Suttner-Schule hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Der einst triste Siebziger-Jahre-Bau hat einen farbenfrohen Anstrich bekommen, die Flachdächer sind mit Photovoltaik-Anlagen bestückt worden. Klassenräume wurden modernisiert und mit neuester Technik wie den Smartboards ausgestattet.

Eine Mensa ist eingerichtet, ein umfangreiches freiwilliges Ganztagsangebot eingeführt. Mit der kürzlich eingeweihten Sportanlage wurde der erste Schritt zur Umgestaltung des Außengeländes zum Campus Bertha unternommen. Müde, weitere Neuerungen an der Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe einzuführen, werden die Verantwortlichen der Suttner-Schule aber nicht.

Leere Schulräume am frühen Nachmittag soll es in der Bertha-von-Suttner-Schule bald nicht mehr
geben. Lehrer arbeiten gemeinsam mit Eltern- und Schülervertretern ein Konzept für eine
offene Ganztagsschule aus.
Foto: Timo Jaworr


Die nächste große Veränderung ist bereits in Planung: Die Bertha soll zur offenen Ganztagsschule werden (wir berichteten). Lehrer, Schüler und Eltern stecken zum Konzipieren der dafür nötigen Struktur in einer Arbeitsgruppe die Köpfe zusammen und feilen an dem zukünftigen Schulsystem.

Das erste Treffen der Arbeitsgruppe diente zunächst einmal der Evaluierung von Ideen, Vorstellungen und Wünschen aller Seiten. Andrea Rohm vom Schüler-Eltern-Beirat stellte dabei die Ergebnisse einer Befragung der Mütter und Väter vor. Einige Punkte seien den Eltern bei der Einführung des Konzepts der offenen Ganztagsschule wichtig, erläuterte Rohm. Zum einen sei dies eine stärkere Förderung der Kinder und Jugendlichen, außerdem die Freizeitgestaltung durch schulische Angebote und Unterstützung bei Hausaufgaben.

Bei der Auswertung der rund 700 Fragebögen hätten sich auch einige Kritikpunkte herausgestellt, so Rohm. Etwa Unzufriedenheit mit der Gestaltung der Räumlichkeiten in der Suttner-Schule oder beim Umgang mit dem Ausfall von Unterrichtsstunden. "Ohne einen Stellvertreter war der Stunden-ausfall in den letzten beiden Jahren organisatorisch schwierig zu bewältigen", räumte Rektorin Ute Zeller ein. Seit Anfang diesen Jahres ist dieser Posten aber von Joachim Reinhold besetzt worden. Glücklich ist der Großteil der Elternschaft laut der Umfrage mit den zahlreichen Kursen des Ganztagangebots.

Ein wesentlicher Kritikpunkt der sich bei der Befragung herausstellte ist allerdings auch ein enorm wichtiger Teil der angestrebten Schulstruktur: Die Mensa. Diese sei weder ansprechend gestaltet, noch sei das Essen lecker, lautete die Meinung

Auch der Umfang eines Schultages ist vielen Eltern unklar. "Da gilt es seitens der Schulverwaltung Aufklärungsarbeit zu leisten", meinte Zeller, denn die Anzahl der Stunden bleibe schließlich gleich. Der Unterricht werde lediglich auf einen längeren Zeitraum verteilt, in dem dann aber auch etwa die Hausaufgaben erledigt werden könnten.

"Für uns gilt jetzt: Ein Schritt nach dem anderen. Die nächste Frage, die wir angehen müssen, ist die nach der Struktur des Schulalltags", so die Rektorin. Die Arbeitsgruppe wird deswegen in den nächsten Monaten regelmäßig zusammen kommen und das Konzept für die Umsetzung einer offenen Ganztagsschule in Mörfelden-Walldorf weiter ausarbeiten.

der Befragten. Ute Zeller: "Da gibt es anscheinend Nachholbedarf, denn das ist der Dreh- und Angelpunkt der offenen Ganztagsschule."

Viele Eltern könnten sich bei Einführung des ganztägigen Schulsystems nicht vorstellen, wie Schule und Freizeitbeschäftigungen wie Sport oder Musik zu vereinen seien, sagte Rohm. Der stellvertretende Schulleiter sagte dazu: "Organisationen wie Kirchen und Vereine müssen in das neue System mit einbezogen werden."

Auch der Umfang eines Schultages ist vielen Eltern unklar. "Da gilt es seitens der Schulverwaltung Aufklärungsarbeit zu leisten", meinte Zeller, denn die Anzahl der Stunden bleibe schließlich gleich. Der Unterricht werde lediglich auf einen längeren Zeitraum verteilt, in dem dann aber auch etwa die Hausaufgaben erledigt werden könnten.

"Für uns gilt jetzt: Ein Schritt nach dem anderen. Die nächste Frage, die wir angehen müssen, ist die nach der Struktur des Schulalltags", so die Rektorin. Die Arbeitsgruppe wird deswegen in den nächsten Monaten regelmäßig zusammen kommen und das Konzept für die Umsetzung einer offenen Ganztagsschule in Mörfelden-Walldorf weiter ausarbeiten.

Bericht: Timo Jaworr

Quelle: Freitagsanzeiger vom 02.12.2010