Preisgekrönte Arbeit als Buch erhältlich
Mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit Lena Kalinowsky und Jana Hechler ihre Arbeit zum Thema "Schule im Dritten Reich. Jüdische Schicksale in der Zeit von 1933 bis 1942 im Raum
Frankfurt/Rhein-Main" der Öffentlichkeit vorstellten. Jetzt ist sie auch in Buchform erhältlich.
Ausgehend von ihren Abiturarbeiten recherchierten die beiden ehemaligen Schülerinnen der Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf und in verschiedenen Archiven. Ihre Ergebnisse
wurden vom Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Jahr 2009 mit dem Wilhelm-Hammann-Preis ausgezeichnet (wir berichteten) und können nun für zehn Euro im Heimatmuseum Mörfelden oder unter
den Telefonnummern 3 31 66 oder 2 19 54 erworben werden.
An Beispielen schildern Lena Kalinowsky und Jana Hechler die Schicksale jüdischer Schüler und zeichnen ein erschreckendes Bild der damaligen Schulsituation. Die heutige Albert-Schweitzer-Schule
trug damals den Namen "Horst-Wessel-Schule" und war bei weitem kein Ort des spielerischen Lernens. Der Sportunterricht erinnerte an Wehrsportübungen, Mädchen wurden auf ihre Rolle als Haushälterin
und Mutter vorbereitet, und der Biologie- und Geschichtsunterricht diente dazu, Sozialdarwinismus und Rassenlehre in die Köpfe der Schüler zu bekommen.
In dem Buch "Schule im Dritten Reich" wird auf 125 Seiten eine plastische Vorstellung von der faschistischen Schulpraxis vermittelt, in der für Juden kein Platz vorgesehen war.
Bericht: seb
Quelle: Freitagsanzeiger vom 09.12.2010