Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Montag, 13.12.2010

Schüler entführen in die phantasievolle Welt ihrer Gedanken

Unter der Leitung von Siggi Liersch
(Mitte) lasen die Bertha-von-Suttner-
Schüler selbst verfasste Texte vor.
Foto: tami
Marietta Weber hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, um frischen Wind in die Mediothek der Bertha-von-Suttner-Schule zu bringen. Nachdem sie die Mediothek zum Beginn dieses Schuljahres übernommen hatte, kam ihr die Idee für Lesungen.

Aber es sollten nicht irgendwelche Lesungen sein, denn die Schule verfügt über das eigene Ganztagsangebot "Kreatives Schreiben mit Schülern". Dabei handelt es sich um einen jahrgangsübergreifenden Kurs für Fünft- bis Elftklässler unter der Leitung von Siggi Liersch, der alle 14 Tage zwei Stunden lang abgehalten wird.

Das Angebot richtet sich an begabte Kinder und Schüler, die gerne schreiben und über formulierbare Phantasie verfügen. Einige werden von Deutschlehrern vorgeschlagen, andere melden sich freiwillig bei Liersch. Er stellt die Aufgaben für den Kurs.

Bunter Wörterteller

So kam es, dass in der Mediothek erstmals eine Lesung ausgerichtet wurde, bei der acht Kursteilnehmer ihre eigenen Texte vorlasen. Diese Lesungen unter dem Titel "Bunter Wörterteller" sollen laut Weber in Abständen von etwa vier bis acht Wochen wiederholt werden.

Die Lesung offenbarte beeindruckende Ergebnisse - wie "Eine Phantasiereise" von Kristin Thoma. Sie zählte langsam bis fünf und forderte ihr Publikum dabei auf, ihren Gedanken zu folgen.

Vor dem inneren Auge tauchte ein erschütterndes Bild auf: Freude unterm Christbaum, aber sie ist nur gespielt. Denn am Heiligen Abend war das erst 13-jährige Kind gestorben. Es war vor einen Bus gelaufen. Weihnachten - ein Tag der Trauer, an dem der Gang regelmäßig zum Friedhof führt - immer in der Hoffnung, das tote Kind kehre zurück. Und plötzlich kommt es zurück. Fünf, vier, drei zwei, eins - und schon befanden sich die Zuhörer wieder in der Realität.

Ein gruseliges Gedicht mit dem Titel "Donton Castle" über ein von Efeu überwuchertes Geisterschloss, in dem nur noch ein Wurm lebt, und ein wenig Prosa unter dem Titel "Der Zug", über den niemand etwas weiß, dessen Ziel niemand kennt und den unterwegs hohe Wellen verschlingen wollen, verfasste Niklas Schulmeyer. Ebenfalls dem Gruseln, aber mit amüsantem Ausgang, widmete sich Nadine Endrulat unter dem Titel "Happy Halloween Kaninchen".

Verzbauberte Katze

Loris Becker las seine Geschichte "Ezio, der Assassine", Vivien Häferer trug den Text "Vergessen" und ihr Gedicht "Frieden" vor, während Gabriella Araman sich "Sonnenbrillen" widmete, Nathalie Arnold "Die verzauberte Katze" und "Der schüchterne Drache" aus ihrer Feder vortrug und Marianne Kunz über "Fiona" berichtete. Die Lesungen der Schüler fließen laut Liersch in ihre Noten und Zeugnisse ein. tami (tami)

Bericht: tami

Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 13.12.2010
fnp.de