Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse
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Samstag, 02.10.2010
Multikulti bildet
Ausländische Lehrer verstärken das Team der Bertha-von-Suttner-Schule
Trotz Sprachschwierigkeiten zieht es immer mehr ausländische Lehrer nach Deutschland. Davon profitiert auch die Bertha-von-Suttner-Schule in Mörfelden-Walldorf.
Heute ist es selbstverständlich, dass immer mehr Lehrer an Schulen nicht aus Deutschland kommen. Das ist auch an der Bertha-von-Suttner-Schule so. Dazu zählt unsere Lehrerin Borbála Kiss, die aus Ungarn kommt. Es gibt viele Lehrer verschiedener Nationalitäten, die an unserer Schule unterrichten. Teilweise liegt es daran, dass in den jeweiligen Heimatländern keine Arbeitsstellen für Lehrer zur Verfügung stehen, viele Schulen geschlossen oder erst gar nicht geöffnet werden Das berichtete uns Borbála Kiss.
Bedingt durch die politische Situation stehen oftmals keine finanziellen Mittel für Schulen zur Ver-fügung. Die Verdienstmöglichkeiten im Verhältnis zu den Arbeitszeiten sind oft sehr schlecht. Weitere Aspekte sind persönliche Interessen zum Beispiel an unserer Kultur, der Arbeit mit deutschen Schülern sowie die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland.
Ausländisches Wissens-Potenzial an der Bertha-von-Suttner-Schule (v.l.): Barbara Buri-Jones, Borbála Kiss und Fang Song
Foto: Sandra Hellmann
Moralische Unterstützung
Voraussetzung für ein Lehramt ist das Erlernen der deutschen Sprache. Man muss viele Sprachkurse besuchen und zahlreiche Tests absolvieren, um in Deutschland ein Studium anfangen oder bei Aner-kennung der Ausbildung im Heimatland unterrichten zu können. Das Arbeiten an einer deutschen Schule ist selbst mit einigen Sprachkenntnissen nicht leicht, wie Fang Song, die aus China kommt und seit dem Jahr 2000 in Deutschland lebt, berichtete. Daher nutzen einige ausländischen Lehrer die Möglichkeit, bei Unterrichtsausfall als Vertretung zu arbeiten.
Fang Song hat bereits einen Teil ihrer Familie in Deutschland. Mit deutschen Freunden fiel ihr die Eingewöhnung in das neue Leben und das Erlernen der deutschen Sprache leichter. Dies war natürlich auch eine moralische Hilfe. Doch nicht alle Lehrer haben diese Unterstützung und haben sich trotzdem sehr schnell eingewöhnt, wie zum Beispiel Barbara Buri-Jones, die ebenfalls aus Ungarn kommt.
Neue Lebensumstände
Zu den neuen Lebensumständen zählen auch die Kultur, die Sitten und Bräuche und der Umgang mit deutschen Schülern. Durch die neuen Lehrkräfte werden auch die Schüler sehr gefördert, denn wenn auch sie Probleme mit der Sprache oder der Kultur haben, können sie sich mit den Lehrern aus ihrem Heimatland austauschen.
Da an der Bertha-von-Suttner- Schule vorübergehend Lehrermangel herrschte, freut sie sich über neue Lehrer, die den Unterrichtsausfall teilweise verhindern helfen. Entweder sind Lehrer krank oder es gibt keine Vertretungslehrer und der Unterricht für die Schüler fällt aus. Im ersten Moment erscheint dies sehr erfreulich, doch im Nachhinein bringt der Unterrichtsausfall keine Vorteile, denn der Unterrichtsstoff muss selbst erarbeitet werden.
Die Integration von ausländischen Lehrern ist für die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule nicht immer einfach, aber letztendlich erfahren sie durch neue Lehrkräfte etwas über deren Kulturen, und dies könnte ein Anreiz sein um im Ausland Erfahrungen zu sammeln.?
Bericht: Sandra Hellmann und Jasmin Prasse
Quelle: Frankfurter Neue Presse (Junge Zeitung) vom 02.10.2010