Chinareise: Bertha-von-Suttner-Schule zum zweiten Mal in China
In diesem Jahr findet der 2. Austausch mit China statt.
Die "China-Fahrer" berichten:
Tagesbericht vom 4.4.2010 und 5.4.2010
Heute am 4.4. um 18 Uhr kam ich am Frankfurter Flughafen an. Abgesehen von der äußerst verwirrenden Beschilderung war es allerdings eine entspannte Fahrt. Am Flughafen selbst traf ich dann auf alle anderen Chinateilnehmer (die mir nach 3 Tagen wirklich ans Herz gewachsen sind), wir checkten ein, gaben die Koffer auf und hofften, dass Frau Porzelle unsere Reisepässe nicht vergessen hatte, schon ging es los. Nun gut hier sei gesagt, dass mir ein falsches Flugticket gegeben wurde und ich ohne dies zu wissen etwas umherstreunte. Frau Porzelle und Co. waren aber so freundlich mich ganze 2 mal anzurufen, mich dann noch einmal ausrufen zu lassen, um mich Schluss endlich dann doch persönlich zu suchen. Der Grund? Na ja, meine 5 Begleiter (darunter 3 Frauen) verspürten das starke Verlangen nahegelegene Schuhe- und Taschenläden aufzusuchen... und ich mittendrin.
An der Gepäckkontrolle erwartete uns die nächste Überraschung... Nicht nur das meine Handcreme als Gefahr galt.... NEIN, ein noch original verschlossenes Glas Nutella wurde ebenfalls als zu gefährlich für das Flugzeug eingestuft und kurzer Hand an die Tafel gespendet. (Fürs Flugzeug zu gefährlich, aber für die Tafel gut genug... na ja) Das beste: uns wurde erklärt, dass wenn wir 5x100g Nutella in Gläsern etc. hätten, wäre das Ganze kein Problem gewesen, das überzeugte mich persönlich dann vollkommen von der Logik der Sicherheitsbestimmungen gegenüber Nutella. Gut nicht so schlimm im Duty Free Shop wurde das Gefahrengut dann nochmal neu gekauft und los...
Der Start des Flugzeugs fühlte sich an, wie eine sachte Achterbahn, nicht zu hart aber sehr sehr ungewohnt für alle nicht Vielflieger. Abgesehen von meinem Platz neben einer der Turbinen, dort war es relativ laut, ging es uns allen eigentlich gut, keinem wurde schlecht oder Ähnliches. Das Essen... na ja man konnte es "Essen" nennen, zumindest hatten man die Auswahl zwischen 2 verschiedenen Sorten von "Essen". Den Film (G.I .Joe) konnte man ebenfalls nur wärmstens erwähnen vor allem die 2 Sekunden verzögerte Synchronisierung war eine wahre Hörweide ... Hier sei ein Dank an unsere Fluggesellschaft "Air China", mit ihrem stets freundlichen und nicht deutsch oder englisch sprechenden Personal konnten sie uns jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, sofern sie oder wir verstanden haben, wovon geredet wurde. Wenigstens entlockten sie uns jedes Mal ein zynisches Lächeln. Ein sanfter "Rumps" und schon waren wir gelandet und konnten die ersten "Welcome to China" SMS empfangen. Das war ein Spaß, doch erst der Inhalt trieb uns vor Lachen die Tränen in die Augen... Rund 3-5 € die Minute nach Europa. Darum grüße ich hier mal von allen herzlich die Liebsten und die Freunde in Deutschland, uns geht es gut hier, wir sind sicher angekommen, nur konnten wir euch nicht anrufen ,da es einfach schweineteuer ist! Am Flughafen durften wir dann noch kurz unseren Pass vorzeigen, bloß nicht lächeln, sonst sehen die Beamten 4-mal hin.
Nun lasse ich mich nach hartem Gedränge der anderen dazu verleiten,, einen Zeitsprung zu machen (Kurz muss ich aber sagen, dass wir von Frau Porzelle und einem Großteil der anderem an einer Bahnstation einfach vergessen wurden. KEIN Lehrer oder Begleiter hielt es für nötig mit uns zu warten, nein besser schnell noch dazwischen klemmen. Wir kamen dann zwar auch ans Ziel, waren aber sichtlich entnervt). Im Bus stellte sich uns ein sehr netter Reiseführer mit den Deutschen Worten "Ich bin Bin" vor. O.k., kurzes Lachen, "Bin", haha, o.k., o.k. Zum Glück war in China ein Feiertag, sodass kaum Verkehr war und wir nur etwa 30-45 min brauchten, um zu unserem 4-Sterne-Hotel zu kommen. Dieses ist einfach toll... ich selbst bin zu zweit in einem Zimmer mit einem Jungen namens Hagen. Wir haben nicht nur ein riesiges Zimmer, nein sogar 2 Badezimmer (+ Bidet, Badewanne und extra Dusche) 2 Fernseher (1 Englischer Sender) und ein Sofa, andere Zimmer sind leider nicht ganz so "schön". Aber im großen und ganzen können wir uns nicht beschweren.
Und gleich nach der ersten Dusche gab es einen Grundkurs in chinesischen Straßenregeln...
ja man ist uns hier Jahre voraus, man bremst nicht vor Gegenständen oder Verkehrsteilnehmer NEIN man hupt sie an und das funktioniert.
Unser erstes Ziel in China war der Kaiserliche Sommerpalast, welcher etwa 45 min von unserem sehr zentral liegendem Hotel entfernt ist. Auch hier war uns "Bin" (Der Reiseleiter) eine große Hilfe, denn er konnte mit vielen hilfreichen Informationen aufwarten. Ich möchte an dieser Stelle vorweg sagen, auch wenn es ein wenig die Lust am ganzen nimmt, der Sommerpalast ist wunderschön. Er ist nicht nur riesig, dabei ist riesig noch untertrieben, er wurde ganz von Menschenhand erbaut. Sämtliche Grünlagen, anliegende Kleingebirge sind ebenfalls das Werk von Menschen der damaligen Zeit. Ein Negatives hat das Ganze aber, denn wenn auch der ganze Palast von Anfang an umwerfend ist, so sind die laufenden Straßenhändler, die einem bereits nach 20 Minuten mehr als auf die Nerven gehen, unheimlich lästig. Von den zahllosen Pagoden, Stegen und Sehenswürdigkeiten, konnten wir dank Zeitmangel nur drei besichtigen, darunter war vor allem das Marmorschiff. Am Ende unserer Erkundungstour hatten wir unserer erstes, großes, gemeinsames chinesisches Essen. Die Essstäbchen stellten zu Anfang eine große Herausforderung für so manche Bewegungslegastheniker unter uns dar, doch müssen wir alle zugeben, dass wir nach ein bis zwei Tellern endlich oder wenigstens halbwegs mit Essstäbchen umgehen konnten, zumindest ging nur jeder zweite Bissen daneben. Am Ende des Essens fing es an zu regnen, wir musste durch diesen zurück zu unserem Bus gehen, dabei erkannten wir erst die Wandlungsfähigkeit der laufenden Händler, die es schafften ihr Sortiment in weniger als 10 Minuten auf Regenschirme und Regencapes umzustellen. Am Ende unseres ersten Tages in China lagen wir alle froh in unseren Betten.
Tagesbericht vom 6.4.2010
Heute sind wir als erstes auf den Tian-An-Men-Platz gegangen, auf den circa eine halbe Million Menschen passen. Dort steht das Mao-Mausoleum, welches wir uns nur von außen angesehen haben. Danach sind wir in die gegenüber liegende "verbotene Stadt" gegangen, also in den Kaiserpalast, in dem der Kaiser und seine Frau lebten. Der Palast besteht aus vielen großen Höfen und Gebäuden. Je weiter man hinein geht, desto näher kommt man dem Schlafplatz des Kaisers. Auf den Dächern der Gebäude gibt es Fabelwesen, die angeben, wie hoch das Ansehen der einzelnen Gebäude ist. Es gibt insgesamt 11 Wesen; je höher die Anzahl der Wesen auf dem Dach, desto höher das Ansehen. Es gibt nur ein Gebäude, auf dem 11 Wesen stehen, und das gehört dem Kaiser. Die meisten Gebäude besitzen eine hohe Türschwelle, damit der Teufel nicht herein kann. Die Chinesen glauben nämlich, dass der Teufel nicht springen kann. Die Farben des Kaisers waren gelb und golden. Nur er durfte sie verwenden, zum Beispiel an seinem Mantel. Das normale Volk trug graue Kleider.
Nach der "verbotenen Stadt" sind wir essen gegangen. Es gab etwas Ähnliches wie am Vortag, manches für uns etwas gewöhnungsbedürftig, wie z.B. die Suppen, die es immer zum Schluss zu essen gibt, aber fast alles Andere erstaunlich lecker.
Später sind wir mit Rikschas durch kleine Gassen des alten Pekings gefahren. Wir hielten an einer Einkaufsstraße, in der sehr viele kleine Läden waren. Nach einer Weile freier Zeit in der Straße trafen wir uns, um mit den Rikschas zu einem Trommelturm zu fahren. In ihm wurde die Uhrzeit getrommelt, damit sie das Volk hören konnte, sie besaßen nämlich selbst keine Uhren. Von dem Turm aus hat man einen sehr guten Ausblick, aber die Stufen, die man erklimmen muss, sind sehr steil.
Tagesbericht vom 7.4.2010
6.00 Uhr eine schöne Zeit zum Aufstehen, nachdem man abends erst spät ins Bett gegangen ist. Zum Glück hatten wir die dreimalige Gelegenheit bis zu 2 Stunden im Bus zu schlafen. Vor allem die Fahrmanöver unseres hoch kompetenten Busfahrers machten es uns einfach die Fahrt zu genießen. Nur für uns versuchte er es jedes Schlagloch zweimal pro Achse zu treffen und das gelang ihm dank gut geschulten Fahrmanövern mehr als ausreichend. Einen ganz besonderen Leckerbissen hatte er für alle Achterbahnfahrer unter uns, denn er war im Stande Gefahrenbremsmanöver selbst auf offenen Landstraßen ohne Verkehr durchzuführen (zum Glück hatten wir alle verschlafen und konnten so kein Frühstück essen).
Auch am Ziel war Einkaufen das große Motto. Auf einem etwa 3 m breiten Fußweg zur großen chinesischen Mauer befanden sich gefühlte 500 Straßenläden die jeglichen Krimskrams und andere Souvenirs verkauften. Das besondere: alle Läden verkauften dieselben billig hergestellten und zu vollkommen überhöhten Preisen angebotene Produkte. Selbst wenn man den Preis um 80% senkte, machte man noch Verlust und die Händler lachten einem 5 Meter hinterher. Ein Unikat der Reise, ein Subway mit angeblichem Eselsfleisch im Sortiment (das wir "leider" nicht probieren konnten).
Die letzten Meter zur großen Mauer wurden uns durch eine Gondel erspart. Die chinesische Mauer, ein Strich in der Landschaft, wurde für manchen von uns zur tödlichen Hürde. Einige fassten den absurden Gedanken den höchsten Punkt der Mauer samt 4 km Treppen zu erklimmen, trotz 60% Steigung. Auf dem Weg dorthin philosophierten wir über den Grund, warum die Mongolen diese verflixte Mauer nicht eingenommen hatten. Nach einigen weiteren Fotos, wohlgemerkt von Norwegern gemacht, bestritten wir dann den Abstieg.
Auch hier setzten wir einen kurzen Zeitsprung an. Beim Essen erkannten wir, dass unsere Reiseleiter Bin mit sämtlichen Restaurantchefs, in denen wir bisher waren, unter einer Decke steckte. Einige von uns wurden das dumpfe Gefühl nicht los, dass er eine fette Provision erhielt für jeden europäischen Gast, den er in die Touristenfalle lockte. Nicht nur, dass er jedes mal glücklicher lachte, wenn er uns zum Essen gebracht hatte, er speiste auch stets persönlich mit dem Restaurantchef. Auch das Personal der Restaurants war sehr gut ausgebildet darin, unsere Wünsche stets zu bejahen, aber sie dann schlicht zu ignorieren. So wurde aus einem verbalen "Yes" ein innerliches "never". Auch hier wurden wir von der Qualität der Mitarbeiter erneut schockierend überzeugt.(Anmerkung: die Lehrer und auch einige Begleiter verspürten das starke Verlangen die örtlichen Trinkgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen).
Die Ming-Gräber, die äußerst interessant waren ha ha - Ironie - zeichneten sich durch die nicht geöffneten Gräber und die geplünderten Schätze. (Man konnte eigentlich nichts bestaunen). Das einzig wirklich erstaunliche war die Exaktheit der steinernen Genitalien der nachfolgenden Wächterstatuen der Kaisergräber. Die letzte grandiose Idee des heutigen Tages war der Abstecher ans Vogelnest. Dieses hieß nicht nur Vogelnest es fühlte sich auch so an als wären in den stürmischen Höhen eines Baumes, leider war der Wind nicht stark genug die fliegenden Händler von uns fern zu halten. Nun gut, auch dem konnten wir entkommen und machten uns mit dem Bus auf zum Pekingentenessen.
Auch hier gab uns der Busfahrer die einmalige Gelegenheit rund 2 Stunden zu schlafen. Wir erhielten einen besonders tiefen Einblick in die Staumechanik des chinesischen Straßenverkehrs. Die Pekingente selbst war sehr lecker, auch wenn ich bezweifle, dass unsere Lehrkräfte diese so gut genießen konnten wie wir. Mit diesen Worten und lautem Gelächter verabschieden wir uns für heute, denn es ist nun 12 Uhr und wir sind unglaublich müde.
Tagesbericht vom 8.4.2010
Heute Morgen trafen wir uns um 10.00 Uhr zur Abfahrt in der Hotellobby. Wir fuhren um 10.30 Uhr zum Himmelspalast. Der Himmelspalast diente dem Kaiser als Ahnenkultstätte. Hier nahm er Kontakt zu seinen Vorfahren auf. Diese waren Götter, da der Kaiser nicht als "normal sterblich" galt. Zudem befindet sich der sogenannte Chinesische Mittelpunkt der Erde auf dem Gelände des Himmelspalastes. Aufgebaut ist dieser wie eine 3-teilige Terrasse, welche die Unterwelt, die Menschenwelt und den Himmel symbolisieren. Diese Terrassen wurden von 9 Stufen getrennt, da dies in China eine "Himmlische" Zahl ist. Anschließend gingen wir weiter zum 2. Gebäude. Dies war eine Art "Lagerhalle" für die Ahnentafeln des Kaisers, durch die er Kontakt mit seinen Vorfahren aufnahm. Hier befindet sich auch die sogenannte "Echo-Mauer", die das Echo klar und deutlich bis auf die andere Seite der Mauer trägt. Im dritten Gebäude fand die eigentliche Zeremonie statt. Bevor jedoch der Kaiser diese halten durfte, musste er zuvor seinen Körper reinigen. Dies bedeutete 3 Tage vorher auf Alkohol und Frauen zu verzichten. Zur Zeremonie wurden die Ahnentafeln aus dem 2. Gebäude in das 3. getragen, um die Zeremonie mit ihnen halten zu können.
Der Palast wird gleichzeitig als Park genutzt. Hier treffen sich Menschen in ihrer Freizeit und spielen zusammen. So trafen auch wir auf eine Karaokemaschine und eine Gruppe von Leuten, die zu Musik tanzten. Einige unserer Schüler tanzten sogar nach einiger Beobachtungszeit mit. Anschließend fuhren wir auf einen Bekleidungsmarkt. Dort konnte man durch richtiges Handeln den Preis deutlich senken. Unser Gruppenrekord lag bei 97%. Dort verbrachten wir die Zeit bis zum Abendessen im Hotel.
Nach dem Abendessen fuhren wir zum Westbahnhof Bejings, um nach Liaocheng zu reisen. Im Zug gab es Schlafkabinen für jeweils 4 Personen. In Liaocheng wurden wir herzlich empfangen, sogar ein lokaler Fernsehsender war anwesend.
Vom Bahnhof Liaochengs fuhren wir mit einem Bus in die Innenstadt, wo uns unsere Gastfamilien bereits erwarteten. Die Begrüßung war außerordentlich offen, einige bekamen sogar einen Blumenstrauß überreicht. Die chinesischen Schüler waren sehr aufgeregt und sehr erfreut, endlich ihren deutschen Austauschpartner kennenzulernen. Den deutschen Schülern ging es ähnlich. Mit lautem Hupkonzert fuhren die Schülerinnen und Schüler in einem Autokorso davon.
Tagesbericht vom 9.4.2010
Am 9.4. sind wir alle früh aufgestanden damit wir die Schule besichtigen können.
Eine Studentin und ein Student von Universität in Liaocheng haben uns begleitet und ins Englische übersetzt.
Alle Schüler der Middle School No.1 hatten zu dieser Zeit gerade Pause und wir konnten beobachten, wie sie den Sportplatz im Gleichschritt umrundeten. Viele unserer Schüler sind mit gelaufen. Dem chinesischen Gleichschritt konnten sie aber nicht folgen.
Als nächstes sind wir zur Universität von Liaocheng gefahren.Dort haben wir uns ein Museum, das sich über dem Eingang der Uni befindet, angeschaut. Dort bekamen wir von 3 Chinesinnen auf traditionellen chinesischen Instrumenten verschiedene Musikstücke vorgespielt. Weiter ging es mit dem Bus über den riesengroßen Campus der Uni. Dort leben an die 25000 Studenten. Eine Ausbildung an einer Universität ist den Chinesen wirklich wichtig, da viele Schüler versuchen auf eine Uni zu kommen.
Verschiedene Experimente wurden uns von Studenten vorgeführt. Außerdem konnten wir uns eine Sammlung ausgestopfter chinesischer Tiere und eine Pflanzanlage mit sehr typischen chinesischen Pflanzen angesehen.
Danach sind wir zurück gefahren und haben Mittag gegessen. Woran wir uns noch gewöhnen müssen ist, dass Jungen, Mädchen und Lehrer getrennt voneinander essen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, durften wir das erste Mal für die Begrüßungsshow üben, was uns alle sehr überraschte, da wir damit gerechnet hatten, dass diese erst am Montag stattfinden würde. Unvorbereitet und ohne großen Plan fingen wir an die Lieder "Ich wollt ich wär ein Huhn" und "Ein Freund, ein guter Freund" zu singen. Zum "Fliegerlied" tanzten wir mit einer auf die Schnelle ausgedachten Choreographie.
Um 4 Uhr fing die Show an. Frau Porzelle wurde auf die Bühne gerufen und musste eine Rede halten. Frau Wagner hat für die Chinesen übersetzt und das Chinesische für uns in Deutsch. Angefangen hat die Show mit einer Aufführung des Chores, dieser besaß alleine in der Aufstellung wesentlich mehr Disziplin als wir Deutschen während unserer gesamten Aufführung. Weiter ging es mit einer Kung-Fu-Show. Das Musikprogramm wurde mit sehr unterschiedlichen Beiträgen fortgesetzt und am Ende sang der Chor die Europahymne.
Unser Auftritt brachte Leben in die Halle, besonders als unser Lied "Ich wollt ich wär ein Huhn" übersetzt wurde, lachten alle und applaudierten. Unsere Lehrer spielten auf der Bühne die Hühner und wackelten mit ihren Armen und Hinterteilen. Das war sehr amüsant für jeden im Saal. Nachdem die Show zu Ende war, stürmten eine Menge Chinesen auf uns zu und wollten Photos über Photos mit uns machen. Alle setzten ihr charmantes " China-Lächeln" auf und wir konnten nicht "Nein" sagen.
Am Ende des Nachmittages holten uns unsere Austausch-Eltern ab und wir fuhren alle in unser "Wochenendabenteuer".
Tagesbericht vom 10.4.2010
Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer. So hieß das Motto in Liaocheng. Dieses Wochenende war das erste Mal, an dem die deutschen Schüler alleine etwas mit ihrer Gastfamilie unternommen haben.
So begann für uns der Tag um 10 Uhr mit einer 1-stündigen Autofahrt zu einer Birnbaumplantage. Am Eingang der Plantage konnte man schon sehen, welche Attraktionen dieser Ort mit sich brachte z.B. Spielplätze, Basketball, Essensstände, einen Aussichtsturm und nicht zu vergessen "King Pear" - einen 8 Meter hohen Birnenbaum. Während wir den Weg durch die Plantage entlang liefen, waren wir von blühenden Birnenbäumen umgeben. Sobald wir den Park betreten hatten, waren die Bäume für die Chinesen völlig zur Nebensache geworden. Alle wollten nur noch Fotos von uns Deutschen haben. Nachdem wir alle Chinesen mit einem Foto beglückt hatten und eine kurze Wanderung durch die Plantage gemacht hatten, machten wir uns auf zum Mittagessen.
Nach einer kurzen Stärkung, machten Lena und ich eine gemeinsame traditionelle Radtour entlang des Flusses in Liaocheng. Das Interessante bei den chinesischen Fahrrädern war, dass sie einen sehr kleinen Zoll und Rahmen hatten, sodass es eine große Umstellung war mit den Zweiradgefährten zu fahren. Am Anfang hatten wir etwas Angst, uns mit den Rädern auf Chinas Straßen zu wagen, aber wir merkten recht schnell, dass Fahrräder hier als vollständige Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden. Nebenbei bemerkten wir, dass nicht wir den Autos ausweichen mussten, sondern die Autos um uns herumfuhren. Schnell gewöhnte man sich daran. Die Chinesen kennen keine Furcht beim Radfahren, selbst beim Überqueren von 8-spurigen Straßen zögern sie nicht und fahren ohne nach rechts oder links zu schauen und ohne mit der Wimper zu zucken über die Straße. Nach einer kurzen Schrecksekunde fuhren wir mit Stolz weiter am Fluss entlang und waren froh, dass wir lebend die Straße überquert hatten.
Auf unserer Fahrradtour erkannten wir die Vielseitigkeit der Stadt Liaocheng. Wir sahen sowohl die alten Stadtteile als auch die modernen Gebiete u.a. sahen wir auch die alten chinesischen Wachtürme, welche noch sehr gut erhalten waren und eine perfekte Aussicht auf den Fluss boten, die Oper von Liaocheng, die nach dem Vorbild der Oper in Sydney gebaut wurde, und das sehr beliebte Basketballstadion mit seinem extravaganten roten Dach. Nach der anstrengenden und teilweise regnerischen Fahrradtour, machte ich mich gemeinsam mit meinem Austauschschüler zum KFC, wo auch ein Einkaufszentrum in der Nähe war. Bei einem nächtlichen Einkaufsbummel war immer noch viel Betrieb. Dabei konnte ich den Unterschied zwischen deutschen Geschäften und chinesischen Geschäften gut erkennen. Der Preisunterschied zu Deutschland war hier allerdings geringer als erwartet.
Tagesbericht vom 11.4.2010
Am nächsten Tag bekam ich die einmalige Gelegenheit mit meiner Familie zum Gelben Fluss zu fahren. Der Name des Flusses spiegelt sich auch in seiner äußeren Erscheinung wieder, da er den ganzen gelben Sand mit sich zieht, wirkt er gelblich. Zu dieser Jahreszeit war der Wasserpegel nicht so hoch, sodass wir in der Lage waren einige Gebiete des Gelben Fluss betreten zu können.
Um circa 12 Uhr trafen wir uns gemeinsam mit den chinesischen Mitschülern unserer Gastschüler zu einem großen Mittagessen, dem chinesischen Fondue. Das Mittagessen war eine chinesische Spezialität. Man muss sich sein Essen selber kochen. Jeder hatte einen Topf mit kochender Suppe vor sich stehen und konnte je nach Geschmack verschiedene Fleisch-, Fisch- und Gemüsesorten darin kochen. Es war ein besonderes Erlebnis, allerdings ähnelte der Raum nach einigen Minuten bei 20 kochenden Töpfen einem Dampfbad.
Nach dem Essen waren mal wieder Fotos mit den Chinesen angesagt und E-Mail Adressen wurden ausgetauscht. Nach dem Mittagessen sind Lena und ich dann mit unseren Austauschschülern schwimmen gegangen. Bei doch recht kühlen Außentemperaturen war es ganz angenehm im warmen Wasser zu baden und sich danach in der Sauna zu entspannen. Man muss allerdings erwähnen, dass die Chinesen etwas andere Saunariten haben als wir in Deutschland. Man bekommt ein Hemd und eine Hose extra für den Saunabesuch, desweiteren ist die Temperatur nur bei 40 Grad.
Nach dem Schwimmbad sind wir dann alle (meine Gastfamilie und Lenas Gastfamilie) zu mir nach Hause und haben dort zusammen zu Abend gegessen. Der Abend war sehr schön, wir haben uns unterhalten und zusammen gespielt und die beiden Mütter haben chinesische Spezialitäten, die übrigens sehr lecker waren, für uns gekocht.
Alles in allem war das Wochenende richtig gut. Unsere Austauschschüler haben versucht uns so viel wie möglich von ihrer Stadt zu zeigen. Ihre lustige und kommunikative Art hat das Wochenende wie im Flug vergehen lassen und wir haben viel zusammen gelacht.
Tagesbericht vom 12.04.2010
Heute Morgen trafen wir uns wieder um 7 Uhr an der Schule und fuhren mit dem Bus zu einer Art chinesischem Freiluftmuseum. Leider durften unsere chinesischen Austauschschüler nicht mitfahren, da sie jeden Tag von morgens bis spät abends Unterricht hatten, den sie auf keinen Fall verpassen durften.
Im Freiluftmuseum sahen wir wieder aufgebaute alte chinesische Häuser mit den typischen grauen Steinwänden und grau-schwarzen Dächern. Wir besichtigten ein Teehaus, ein Haus, in dem ein alter Webstuhl stand, ein Haus mit Gewürzen und einem Fußmörser, ein Wohnhaus und ein Haus mit Holz- und Steinskulpturen, mit Schriftrollen und verschiedenen Drachen zum Steigenlassen, die man an vielen Stellen in China sieht, da es sich hierbei wohl um ein beliebtes Hobby der Chinesen handelt. Natürlich gab es auch einen Souvenirshop, in dem wir Mitbringsel für unsere Freunde und Eltern kauften.
Danach fuhren wir in einen Park, in dem laut einer Sage ein Tiger umher streifte, und alle Menschen Angst vor ihm hatten. Doch eines Abends betrank sich ein Mann so sehr, dass er keine Angst mehr hatte und den Tiger, als er vor ihm stand, mit bloßen Händen tötete.
Im Park verkauften sie auch den Schnaps, der den Mann so stark gemacht hatte. Da wir uns aber nicht schwach und ängstlich fühlten, verzichteten wir auf diesen Genuss und zogen es vor, ganz nüchtern mit Pfeil und Bogen zu schießen, was uns sehr viel Spaß machte.
Danach fuhren wir mit dem Bus weiter zu einer Hühnerverarbeitungsfabrik namens Fambros, die unter anderem McDonalds mit Chicken McNuggets beliefert.
Die Firma hatte uns klugerweise vor der Werksbesichtigung zu einem Mittagessen in ihr Restaurant eingeladen, wo es zwar nicht nur Hühnerfüsse und andere chinesische Geflügelspezialitäten zu essen gab, aber selbst Chicken McNuggets hätten wir nicht mehr gegessen, nachdem wir gesehen hatten, wie die Hühner noch flatternd kopfüber an die Maschine gehängt wurden und dann in einem rasanten Tempo von über 100 chinesischen Arbeitern, die in ihren Schutzanzügen aussahen wie Roboter, am Fließband weiter verarbeitet wurden.
Danach ging es weiter mit dem Bus zur nächsten Fabrik, in der Kupfer herstellt wurde. Der chinesische Fabrikbesitzer zeigte uns ganz stolz nicht nur frisches Kupfer, sondern auch einen Silber- und einen Goldbarren, die wir leider nicht mitnehmen, sondern nur hochheben durften. Gold und Silber sind nämlich die Nebenprodukte bei der Herstellung von Kupfer, da die Legierung verschiedene Metalle enthält.
Tagesbericht vom 13.04.2010
Heute begann unser Tag mit 2 Unterrichtsstunden in der Klasse unserer Austauschpartner.
Als wir die Klasse betraten, wurden wir sehr herzlich mit einem großen Applaus begrüßt. Die chinesischen Schüler waren sehr aufgeschlossen und interessiert. Sie stellten viele Fragen über unsere Schulverhältnisse, über unser privates Leben und über die politische Situation in Deutschland.
Aus Freude über unseren Besuch bekam jeder Unmengen von kleinen Geschenken. Der Großteil der Geschenke war sogar selbst gebastelt. Viele Erinnerungsbilder wurden von uns gemacht.
Nach dem Unterricht mit unseren Austauschschülern bekamen wir einen " Crash - Kurs " in chinesischer Kalligraphie. Wir lernten verschiedene Schriftzeichen wie Liebe, Glück und Freundschaft. Anschließend spielten wir 3 Schulstunden lang Tischtennis in einer Sporthalle, in der nur Tischtennisplatten standen. Tischtennis ist nämlich die beliebteste Sportart in China.
Am Abend wurden wir von unseren Gasteltern abgeholt. Wir teilten uns in Gruppen auf und gingen dann zum Abendessen in ein Restaurant.
Kurz nach dem Abendessen fuhr ich mit meiner Familie noch zu einer kleinen Shoppingtour und bekam ein traditionelles chinesisches Kleid, das extra für mich angefertigt wurde. Nach einem weiteren unvergesslichen und aufregenden Tag gingen wir dann erschöpft zu Bett.
Tagesbericht vom 14.04.2010
Der heutige Tag begann wie jeder andere Schultag früh am Morgen mit einem schnellen Frühstück und dann ab zur Schule. Dort gingen unsere Austauschpartner in ihren Unterricht und unsere deutsche Gruppe fuhr mit dem Bus in die Provinzhauptstadt Jinan, die ungefähr 2 Stunden von Liaocheng entfernt ist.
Dort besuchten wir den Baotu Spring Park, einen schönen Naturpark mit echten Heilquellen. Unter Anderem lernten wir, dass die Kois, die in den Heilquellen hausen, ein Ausdruck von Schönheit sowie Wirksamkeit seien.
Dann ging es weiter zu einem zentral in Jinan gelegenen See, von wo aus wir die eindrucksvolle Skyline Jinans bestaunen konnten. Nebenbei konnten wir einen nahegelegenen Freizeitpark besichtigen, in dem bei einigen von uns das Kind heraus brach, und diese unbedingt eine Runde Autoscooter fahren mussten, was dann auch für die Zuschauer sehr amüsant war.
Nach dem Besuch der Harmoniehallen (chinesische Umschreibung für die Toiletten) fuhren wir zum Mittagessen. Trotz der Tatsache, dass das Essen nicht an bisheriges heran kam, gab es einige interessante Dinge zu entdecken. Wir beobachteten verknotete Schlangen in einem speziellen Trinkbehälter, dessen Inhalt bei den Chinesen anscheinend sehr beliebt war. Außerdem sahen wir lebende "Würmer", die wir aber nicht unbedingt probieren wollten, obwohl ich zu unserer Ehrenrettung sagen muss, dass die meisten von uns sich bisher schon auf viele chinesische Spezialitäten eingelassen haben. Und natürlich essen wir inzwischen alle alles ganz gekonnt mit Stäbchen, was manchmal richtig lustig ist, wenn es sich um glitschige Sachen handelt.
Alles in Allem denke ich, dass der heutige Tag ein weiteres unvergessliches Ereignis für jeden von uns war.
Tagesberichtvom 15.04.2010
Am heutigen Tag ging es morgens einmal mehr in die Schule. Wie jedes Mal riss mich mein Wecker um 6 Uhr aus dem Schlaf.
In der Schule gingen wir wieder in den Unterricht unserer Austauschschüler. Selbst nach fast einer Woche waren die Klassenkameraden noch immer überglücklich, sobald ich die Klasse betrat. Nachdem ich ihnen den Gefallen getan hatte, einen englischen Text laut vorzulesen, machte mich mein Austauschpartner darauf aufmerksam, dass die nächsten Stunden sehr langweilig werden würden und ich gerne die Klasse verlassen könne. Also verbrachten ich und einige andere unserer Gruppe die restliche Schulzeit damit, Basketball zu spielen oder Schutz vor der Kälte zu suchen.
Im Anschluss daran trafen wir uns in einem Musikraum, um für die am Abend stattfindende Abschiedsveranstaltung zusammen mit einem chinesischen Musiklehrer ein Lied einzuüben. Das hat uns allen und auch unseren Lehrern sehr viel Spaß gemacht. Nach vielen Atemübungen bekamen wir es sogar auf die Reihe, ein chinesisches Lied zu singen.
Mittags verließ ich zusammen mit meinem Austauschpartner, von mir selbst Willi getauft, das Schulgelände, um bei ihm zu Hause zu Mittag zu essen und mich für den Abschiedsabend umzuziehen.
Um 14 Uhr ging es zurück zur Schule, wo bereits ein Bus auf unsere Gruppe wartete, der uns zum Gebäude der Stadtverwaltung von Liaocheng fuhr.
Das Innere des Gebäudes an sich war nicht sonderlich interessant für uns, da wir so etwas auch aus Deutschland kennen. Aber für die Chinesen schien dieses Verwaltungsgebäude sehr wichtig zu sein. Sie zeigten uns ganz stolz die Großraumbüros, in denen man z.B. ein Gewerbe anmelden konnte oder eine Genehmigung für einen Hausbau beantragen konnte.
Danach besuchten wir das Kanalmuseum von Liaocheng. Die Stadt liegt nämlich an einem großen Kanal, dem sogenannten Kaiserkanal. Das Museum befindet sich in einem sehr großen neuen Gebäude und zeigt neben historischen Funden, die beim Kanalbau entdeckt worden waren, auch ein großes, beeindruckendes Modell der Stadt Liaocheng.
Eigentlich sollte danach ein Spaziergang durch den benachbarten Park erfolgen. Doch aufgrund des starken, kalten Windes wurde das Unternehmen schnell wieder abgebrochen. Es ging also direkt ins Hotel, in dem unsere Abschiedsfeier stattfinden sollte.
Nachdem jeder seinen Platz neben seinem Austauschpartners ausfindig gemacht hatte, gab es ein leckeres chinesisches Essen. Auf der Bühne wurden einige Reden gehalten und traditionelle chinesische Musik live vorgeführt.
Frau Porzelle bedankte sich im Namen unserer Gruppe für den schönen Aufenthalt in Liaocheng, die große Gastfreundschaft in den Familien und lud die chinesischen Austauschschüler mit ihren Lehrern herzlich zum Rücktausch im August in Rödermark ein.
Bald heiterte sich die Stimmung weiter auf, als mein Willi anfing, auf der Bühne, bewaffnet mit einem Mikro, ein Lied zu trällern.
Zu Hause packte ich schließlich meinen Koffer, weil wir am folgenden Tag ganz früh nach Shanghai flogen. Von den Gastfamilien wurden wir alle nochmals reich zum Abschied beschenkt, so dass wir teilweise Probleme mit dem Transport bekamen, da unsere Koffer schon aus allen Nähten platzten.
Tagesberichtvom 16.04.2010
Heute war der Tag der Abreise. Wir mussten sehr früh aufstehen und wurden dann von unseren Familien zum Bus gefahren, der uns zum Flughafen in die Provinzhauptstadt Jinan brachte, von wo aus wir nach Shanghai flogen, unserer letzten Station in China.
Der Abschied war nicht leicht für uns. Fast alle hatten sich sehr wohl gefühlt in ihren chinesischen Gastfamilien. Auf beiden Seiten hatte sich schon schnell eine so große Zuneigung entwickelt, dass an diesem Morgen viele Tränen flossen. Wir freuen uns, unsere chinesischen Austauschpartner im August in Rödermark wieder zu sehen.
Am Flughafen angekommen, schien alles gut zu laufen, bis einer unserer Schüler seinen Koffer öffnen musste wegen einer mystischen Dose, die sich im Nachhinein als Rasierschaum entpuppte. Leider war das nicht das letzte Hindernis, denn eine Schülerin konnte nicht einchecken, da sie zu viel Flüssigkeit im Rucksack hatte. Außerdem mussten alle Feuerzeuge, die einige von uns als Gastgeschenk von der chinesischen Familie bekommen hatten, in die Abfalltonne geworfen werden.
In Shanghai angekommen lernten wir unsere neue Führerin kennen, die bis auf die Aussprache des "r" perfekt Deutsch sprach. Zusammen fuhren wir mit dem Transprapid in 10 Minuten in die Stadt rein. Leider fuhr der Zug nicht mit seiner Höchstgeschwindigkeit von über 400 Stundenkilometern, sondern "nur" 310.
Unsere Koffer wurden mit einem Gepäckwagen direkt zum Hotel gefahren, so dass wir gleich mit unserem Besichtigungsprogramm anfangen konnten. Zuerst fuhren wir zur Uferpromenade "Bund", von wo aus man einen tollen Blick auf die vielen und spektakulär hohen Wolkenkratzer auf der gegenüberliegenden Seite, dem Stadtteil Pudong, hatte. Das Shanghai World Financial Center, das wegen seiner Form auch Flaschenöffner genannt wird, ist mit 492 m das dritthöchste Gebäude der Welt.
Anschließend konnten wir uns die vielen Hochhäuser auf einer einstündigen Bootstour nochmals vom Wasser aus ansehen. Während wir in Peking noch viel vom alten China gesehen hatten, waren wir nun offensichtlich in der Moderne angekommen. Im Vergleich zu Shanghai erscheint Frankfurt wie ein Dorf.
Nach einem leckeren Abendessen in einem chinesischen Restaurant fielen wir alle todmüde in unsere Hotelbetten.
Tagesbericht vom 17.04.2010
Heute wurden wir alle um 7.30 Uhr aus den Betten geworfen, damit wir um 9.00 Uhr mit dem Bus in die Altstadt von Shanghai fahren konnten.
Dort besichtigten wir ein "Hutong", also ein altes Wohnviertel, in dem es wirklich noch so aussieht, wie man es aus alten Filmen kennt: kleine graue Häuser, winzige verwinkelte Gassen, in denen gekocht, gewaschen und gehandelt wird. Über unseren Köpfen hingen Wäschestücke auf Bambusstangen.
In dem etwas neueren Teil der Altstadt besichtigten wir den berühmten Yu Garten, eine Parkanlage im Fengshui-Stil mit vielen Teichen, bizarren Steinen und typisch chinesischen Pavillons.
Danach stand ein Besuch im Teehaus mit einer traditionellen chinesischen Teezeremonie auf dem Programm. Dort zeigte man uns, wie man verschiedene Teesorten zubereitet. Diese durften wir anschließend auch kostenlos probieren. Und wie immer nach solchen Produktvorführungen gab es anschließend die Gelegenheit, die verschiedenen Teesorten zu einem angeblichen Sonderpreis, den wir auch nur wenig herunterhandeln konnten, zu kaufen.
Darauf folgte ein Besuch in einem großen Perlengeschäft, in dem sie uns in einem Film zeigten, wie die Perle in der Auster entsteht und wie man echte Perlen von falschen unterscheiden kann.
Nachdem sich ein paar weibliche Wesen mit einem "Perlekettsche" ausgestattet hatten, das wir gemeinsam auf einen guten Preis herunter gehandelt hatten, ging es weiter zum Shanghaier Stadtmuseum, wo wir uns eine 3D Simulation und die Zukunftspläne der Stadt anschauen konnten.
Eigentlich wollten wir danach noch in das Shanghaier Kunstmuseum gehen, doch 'leider' waren wir ein paar Minuten zu spät und kamen nicht mehr hinein. Also hatten wir ein bisschen Freizeit und fuhren ins Hotel zurück.
Am Abend besuchten wir eine wirklich spektakuläre Akrobatik-Show, die uns manches Mal den Atem stocken ließ, z.B. als in einer durchsichtigen Kugel zuerst ein, dann zwei, dann drei und zum Schluss sage und schreibe tatsächlich 8 Motorradfahrer gleichzeitig ihre Kreise fuhren.