KZ-Außenlager Walldorf


Aktuelle Berichte:


Öffnung von Schule:

Spurensuche, Engagement und Erinnerungsarbeit: Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner beteiligen sich an der Vergegenwärtigung der Ortsgeschichte zum ehemaligen KZ-Außenlager Walldorf

   Lagerbaracke

So fängt es an:

   Erste Begegnung

In der Synagoge

Mandelbaum

Ibolya mit Schwägerin

Der Abiturjahrgang 97/98 – angeregt durch eine Ausstellung zum Schicksal der ungarischen Jüdinnen als Zwangsarbeiterinnen in Walldorf und unterstützt von Cornelia Rühlig, der Museumsleiterin der Stadt – begibt sich bei seiner Studienfahrt nach Ungarn selbst auf Spurensuche. Die Adresse einer überlebenden KZ-Insassin, Frau Ibolya Jakob aus Papa bei Budapest, wird ausfindig gemacht. Es kommt zu einer bewegenden Begegnung, ihre Leidensgeschichte wird von der Gruppe aufgenommen, in Papa werden Orte jüdischen Lebens aufgesucht, ein mitgebrachter Mandelbaum wird auf dem jüdischen Friedhof gepflanzt und eine Gedenktafel der Stadt Mörfelden-Walldorf angebracht. Man verabschiedet sich von Ibolya Jakob mit dem Versprechen, die Erinnerung wachzuhalten und eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Zudem ist man nun fest entschlossen, wegen bisher nicht geleisteter Entschädigungszahlungen und Verantwortungsübernahme nachzuhaken.

 

Dokumentationsabend in der Bertha-von-Suttner-Schule:

Mörfelden-Walldorf
Artikel aus der Frankfurter Rundschau
 

Kontakte mit Papa

weiter intensivieren

Das Lehrerzimmer der Bertha-von­ Suttner-Schule war am Donnerstagabend proppevoll: 120 Leute waren zum Dokumentationsabend gekommen, bei dem Schüler der 13. Klassen die Ergebnisse ihrer Studienfahrt nach Ungarn präsentierten. Bei dieser Fahrt war es um jüdische Ungarn gegangen, die im Zweiten Weltkrieg von den Nazis in Konzentrationslager verschleppt worden waren. Die Schüler sprachen in Papa mit Ibolya Jakob, einer der Überlebenden der Walldorfer Außenstelle des KZ Natzweiler.

Jakobs Bruder, Laszlo Kiss, hatte den Schülern mit auf den Weg gegeben: „Erzählt überall, wo ihr hinfahrt, was ihr gesehen und gehört habt!“ Das taten die 13. Klassen, indem sie einen Videomitschnitt ihrer Interviews und Dias vorführten.

In der Diskussion wurde der Wunsch des stellvertretenden Bürgermeisters von Papa begrüßt, die Beziehungen mit Mörfelden-Walldorf zu intensivieren. Angesichts der Kontakte kam der Vorschlag, in der ungarischen Stadt nach weiteren Zeitzeugen zum Walldorfer KZ zu suchen. Auch wurde eine Aktion angeregt, um den Aufbau der zerstörten Synagoge in Papa finanziell zu unterstützen.

Maßlos enttäuscht zeigten sich die Schüler vom Verhalten der Baufirma Züblin, die auf einen Brief von ihnen nicht geantwortet hat. Die Mörfelden-Walldorfer sind bemüht, Ibolya Jakab und anderen Naziverfolgten eine angemessene finanzielle Entschädigung für ihre Leiden zukommen zu lassen. Bisher hat die Ungarin lediglich 80 Mark erhalten.

Positiv aufgenommen wurde die Mitteilung von Museumsleiterin Cornelia Rühlig, die Flughafen AG habe zugesichert, daß sie sich mit 10000 Mark an dem geplanten Gedenkstätten-Rundweg im Bereich der ehemaligen KZ-Außenstelle Walldorf beteiligen wird.                           lis

Die verfallende Synagoge in Papa

 

Vermessungsarbeiten  

Für archäologische Vermessungsarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers muss das Gestrüpp hektarweise gerodet werden. Die Jahrgänge 11-13 der Bertha-von-Suttner-Schule sind 2 Tage voll im Einsatz und werden fündig:

 

 

Die Baufirma Züblin 

Die Baufirma Züblin, die damals vom Einsatz der Jüdinnen bei der Erstellung des Rollfeldes am Flughafen profitierte, soll in die Verantwortung genommen werden. Ein offener Brief wird von den beiden Abiturklassen verfasst. Ein weiterer folgt.

 

   Der erste offene Brief

  Der zweite offene Brief

Es entwickelt sich eine Kampagne. Neben zwei Beiträgen im Politmagazin "Frontal" finden sich folgende Schlagzeilen in der Presse:

Zwangsarbeit beim Flughafenbau: Züblin schweigt

Abiturienten und Stadtparlament von Mörfelden-Walldorf fordern Entschädigung für die Frauen

  mehr ...

.............. Schließlich tritt die Firma Züblin dem Entschädigungsfond bei.

 

Der Lehrpfad 

Die Stadt Mörfelden-Walldorf richtet einen Lehrpfad im Wald des ehemaligen Lagers ein. Bei den Einweihungsfeierlichkeiten, zu denen viele ehemalige Häftlinge erstmals aus der ganzen Welt wieder nach Walldorf gekommen sind, sind auch Bertha-von-Suttner-SchülerInnen aktiv und führen unvergessene Gespräche mit den Frauen.

 

Betreuung des Lehrpfades:

In einem Kooperationsvertrag mit der Kommune wird festgelegt, dass jeweils die 12. Klassen die Betreuung und Pflege des „historischen Lehrpfades“ übernehmen.

 

Die Rollbahn

Die Aufarbeitung der Geschichte des KZ-Außenlagers und insbesondere die Arbeit der Schule wird in dem am 6.11.2003 uraufgeführten Kinofilm "Die Rollbahn" von Malte Rauch, Bernhard Türcke und Eva Voosen eindrucksvoll dokumentiert.

 

 

Baumpflanzung in Jerusalem

Als Dank für die fortwährende Aufarbeitung der Geschichte des KZ-Außenlagers Walldorf erhielt die Bertha-von-Suttner-Schule am 14.10.2004 von Frau Vera Dotan, die als Jüngste mit 13 Jahren im Lager Zwangsarbeit verrichten musste, folgende Urkunde.

Wir bedanken uns bei Vera Dotan für die große Ehre, die uns durch die Pflanzung von 10 Bäumen auf den Hügeln von Jerusalem zuteil wurde.

 

 

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Links zum Thema:

http://www.kz-walldorf.de

http://www.moerfelden-walldorf.de/leben/geaussenlager.asp

http://static.hr-online.de/fs/hauptsachekultur/themen/031106thema3.html

http://www.basisfilm.de/rollbahn/00_rollbahn.html

http://www.ns-gedenkstaetten.de/portal/portal.php?order=bezeichnung